Auf Moni Maker fehlen ihr „nur” 1,8 Millionen Dollar
Kürzlich lasen wir bei unseren Freunden von Harness Racing Update einen recht humorvollen, wie stets aber informativen Artikel, in dem es um die fünfte Saison der Spitzenstute Bee A Magician geht, bzw., ob sie in der Lage ist, die gewinnreichste Traberstute aller Zeiten zu werden. Die Kadabra-Tochter hat augenblicklich rund 3,7 Millionen Dollar gewonnen, womit sie nach Moni Maker (5,6 Millionen USD) aber auch noch hinter Peace Corps (4,1 Millionen USD), die ihre letzten Lebensjahre auf Mallorca verbrachte, zu liegen kommt. Berücksichtigt man den augenblicklichen Umwechslungskurs zwischen Euro und Dollar, kommt die gewinnreichste europäische Stute, Roxane Griff aus Frankreich, mit Gewinnen von 3,1 Millionen Euro (rd. 3,5 Millionen Dollar), in diesem Match nicht ins Spiel.
Prinzipiell, und auch im Artikel von den stets selbstbewussten Amerikanern festgehalten, kann man Moni Maker und Bee A Magician als Rennpferde (bis jetzt) nur schwer vergleichen. Moni Maker wich wie auch Bee A Magician dreijährig dem Hambletonian aus und gewann die Hambo Oaks der Stuten, danach gab es eine bestechende Karriere seitens der Speedy-Crown-Stute beiderseits des Atlantiks, die im Sieg des Prix d’Amerique des Jahres 1999 gipfelte. Bee A Magician hingegen tat noch keinen Huf außerhalb der Staaten, musste sich etwa auch im wiederbelebten International Trot den Europäern deutlich beugen. Auch hat es den Anschein, als würde Bee A Magician tatsächlich niemals den Boden von Nordamerika verlassen, zu viele Möglichkeiten gibt es zwischen den USA und Kanada, um Moni Makers Rekord zu brechen (Trainer Frank Antonacci jr. spricht von 15 hochkarätigen Möglichkeiten).
Wie immer an dieser Stelle soll aber auf die Zucht der Protagonistinnen eingegangen werden. Das Erstaunliche auf den ersten Blick ist, dass sowohl Moni Maker als auch Bee A Magician aus derselben Mutterlinie stammen! Dies ist jene der in den 1880er-Jahren geborenen US-Stute Nelly (by Mambrino Sterley), oftmals auch als jene ihrer 1889 geborenen Tochter Rosa L bekannt. Diese Linie kam allerdings erst ab den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts so richtig auf Touren, Lively Lady (Mutter von Delicious) und Claire Sampson machten den Anfang, Speedy Count war das erste Kaliber der 60er-Jahre. Noble Gal folgte, die Siebziger gehörten dann der großartigen Delmonica Hanover, aber auch dem nachhaltigen Pacer Direct Scooter. Weiter ging es mit Delmegan, Delvin G Hanover, Ron B Hanover und Nan’s Catch, der Mutter von Moni Maker, sowie u.a. des zehnfachen österreichischen Hengstechampions Awesome Goal. Es folgten Spitzenpferde wie Anamosa Hanover, Hambo-Sieger Park Avenue Joe, Jean Bi, Yourworstnightmare, Nordin Hanover, Armbro Marshall, Rae Boko, Going Kronos, Equinox Bi, Lantern Kronos, Weingartner, Guccio, Panne de Moteur, Mosaique Face, Master Lavros, The Bank, Il Sogno Dream oder auch Cash Hanover. Weshalb die direkten Nachkommen von Moni Maker (noch) keine Erfolge wurden, bleibt ein Geheimnis der Zucht, aber vielleicht ließ sie sich (sie ist im Mai 2014 eingegangen) damit bis zu ihren letzten Nachkommen Zeit, so wie ihr Vater Speedy Crown sich sehr viel Zeit ließ, um mit Moni Maker sein mit Abstand bestes Pferd zu zeugen …
Moni Maker und Bee A Magician sind pedigreemäßig ein paar Generationen voneinander entfernt, sie treffen sich bei der 1953 geborenen Stute Scotch Claire, deren sechste Mutter beider ist (die Nachkommen der Zweige nebenstehend).
Die gewinnreichsten Traberstuten aller Zeiten:
Moni Maker (1993 – 2014)
1:09,7 – 5.589.256 USD
Speedy Crown – Nan’s Catch – Bonefish
Mutterlinie: Nelly (by Mambrino Sterley)
Peace Corps (1986 – 2012)
1:10,1 – 4.137.737 USD
Baltic Speed – Worth Beein – Super Bowl
Mutterlinie: Medio
Bee A Magician (*2010)
1:09,0 – 3.716.115 USD
Kadabra – Beehive – Balanced Image
Mutterlinie: Nelly (by Mambrino Sterley)
Archivartikel zu den Nachkommen aus 2015
2016_03