Roalty For Life – Der Sieger mit dem Pacerblut
Auch sonst ist die Mutterlinie des frisch gebackenen Siegers des 88. Hambletonian doch einigermaßen überraschend. Haben wir in unserem kürzlich erschienenem Artikel die Überlegenheit der großen US-Mutterlinien bei den zwei- und dreijährigen Trabern dieses „Super Saturday” angedeutet, so stammt Roalty For Life absolut aus keiner von diesen. Man ist versucht zu sagen, diese maternale Linie ist eine der größten Überraschungen der Trabrennzucht der letzten Jahre.
Es ist die Linie der 1840 gebornenen Belle Lupe, die bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts durchaus ein Traberpedigree aufzuweisen hatte, die 1951 geborene Patsy Song wurde dann allerdings vom Pacerhengst Direct Adios Clay gedeckt, die daraus entstammende Stute Patsy Adios wiederum von Texas und weiterführend bis dato nur mit Trabern. Muttervater des Hambosiegers ist Donerail, der einmal mehr seine außergewöhnliche Qualität als Stutenvater unter Beweis stellte.
Herausragende Leistungen neben dem Sieger des wichtigsten Dreijährigenrennens der Welt sind in dieser Mutterlinie mit wenigen Ausnahmen kaum auszumachen, erwähnt soll vielleicht der starke Finne Express Type 1:10,5 (v. Express It) mit fast 300.000 EUR an Gewinnen sein. Aber auch die zweite Mutter von Royalty For Life, Texas Winner (v. American Winner), war eine durchaus brauchbare Rennstute, während Royalty For Lifes Mutter Bourbon N'Grits, als Jährling um 45.000 Dollar verauktioniert, keinen Huf auf die Rennbahn setzte.
Nicht nur aufgrund des triumphalen Erfolges seines Hambletoniansiegers sollte sein Vater RC Royalty hinkünftig mehr Beachtung als Stallion finden. Der nunmehr zehnjährige elegante Schwarze gewann zweijährig den Valley Victory Trot und war Zweiter im Finale der Matron Stakes. Er beendete seine Karriere mit Gewinnen von 665.681 US$ und einem Rekord von 1:11,6. Er ist ein Sohn des Champions Credit Winner a.d. Balanced-Image-Stute Stockholm Image und geht zurück auf die famose Mutterlinie der Mambrino Beauty/Nervolo Belle. Es ist also festzuhalten, dass beide großen Dreijährigenrennen des 3. August – Hambletonian und Oaks – von Nachkommen aus der Linie von Star's Pride gewonnen wurden (Bee A Magician stammt ja von Kadabra).
Das Pedigree des Hambosiegers: Royalty For Life
Mehr zum Vater des heurigen Hambletoniansiegers findet man hier: RC Royalty
Es bleibt also zu resümieren, dass nach Market Share im Vorjahr mit seinem französischen Vater Revenue auch das heurige Hambletonian einen Sieger mit einem außergewöhnlichen Pedigree aufwartet. Bleibt abzuwarten, wie sich der aktuelle Hambosieger in der Zucht machen wird.
2013_08