Zwei Granden des Trabrennsports gehen in Pension
Stuteri-Broline-Manager Tommy Norén gab dieser Tage bekannt, dass zwei ihrer Gestütsstars, die amerikanischen Hengste Pine Chip und Lindy Lane, in Pension gehen werden. Es gäbe noch ein paar Portionen Gefriersamen, aber nicht mehr all zu viele, und alle im Jahr 2017 zu verwenden.
Pine Chip, 1990 geboren, und Lindy Lane, 1993 geboren, haben durchaus Gemeinsamkeiten aufzuweisen, was ihre Rennkarriere betrifft. Vor allem das Hambletonian weist eine enorme Parallele auf: Pine Chip biss sich 1993 an American Winner genauso die Zähne aus wie vor allem auch Lindy Lane an der Superstute Continentalvictory im Jahr 1996, dieses Duell wird wohl als eines der härtesten in der Geschichte des Rennens in Erinnerung bleiben. Video
Selbstverständlich war Pine Chip das vielfach illustrere Rennpferd als Lindy Lane, der als Rennpferd nie einen Fuß außerhalb seines Heimatlandes setzte. Pine Chip hingegen trat im damals noch als ernster Vergleich zwischer alter und neuer Welt geltenden GP Orsi Mangelli an, hatte mit John Campbell den Rennverlauf komplett gegen sich; das Rennen gewann der Norweger Tamin Sandy…
Pine Chip war auch der große Herausforderer von Copiad im Elitloppet des Jahres 1994, scheiterte aber offensichtlich an der Steuerung seines Fahrers Chris Boring. Wie auch immer, Pine Chip gewann in seiner Karriere fast 1,8 Millionen Dollar, praktisch doppelt so viel wie Lindy Lane.
Zwischen den Geburtsjahren von Pine Chip und Lindy Lane liegen nur drei Jahre. Allerdings waren dies für die Traberzucht enorm wichtige, geradezu revolutionäre Jahre. Während Pine Chip letztlich ein exotischer Sonderling im Pedigree war und blieb (ein Sohn von Arndon), war Lindy Lane ein hochkarätiger Vertreter der spätestens seit dem Hambletonian 1994 (Victory Dream) explodierenden Linie von Valley Victory.
Pine Chips Zuchtleistung scheint nicht ganz einfach darstellbar, er zeugte allerdings schon in seiner alten Heimat mit dem überragenden Scarlet Knight (2001), der seine Linie nun auch in der Zucht aufrecht erhält, sowie Chip Chip Hooray (2002) zwei Hambo-Sieger, davon war Lindy Lane meilenweit entfernt, wenngleich auch er in seiner alten wie neuen Heimat Schweden durchaus Erfolge erzielen konnte; vor allem aber wurde er Vater der finnischen Wunderstute Passionate Kemp, Gewinne: Fast 1,7 Millionen Euro bei einem Rekord von 1:10,4!
Nachkommen Pine Chip – Nachkommen Lindy Lane
Während von Pine Chip augenblicklich sein Sohn Call Me Keeper sich anschickt, Paris-Vincennes zu erobern und den Spruch „the best is yet to come” zu bestätigen, bleibt es Lindy Lane offenbar vorbehalten, eine besondere Rolle als Muttervater einzunehmen und damit auch ein Nachfolger von Pine Chip zu sein, der sich einen Weltruf als Muttervater erarbeitete.
Mutterstutenvater Pine Chip – Mutterstutenvater Lindy Lane
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