Ihre Nachkommenschaft: Haben wir ihnen unrecht getan?
Es ist und bleibt ein gern diskutiertes Thema in der Traberwelt, aus welchem Grund die besten Rennstuten aller Zeiten in der Zucht oftmals (man darf dies nie generalisieren, viele Top-Stuten haben ebenso top produziert, aus dem Stegreif sollen etwa Delmonica Hanover oder zuletzt auch Giant Diablo erwähnt sein) in der Zucht nicht der Erwartungshaltung entsprechen. Als Paradebeispiele müssen dafür stets Moni Maker und Peace Corps herhalten, die mit Gewinnen von 5,6 bzw. 4,1 Millionen US-Dollar jeweils die gewinnreichsten Traber aller Zeiten zu ihrer Zeit waren (Peace Corps hatte Mack Lobell überholt, Moni Maker wiederum löste Peace Corps ab, bis Varenne sie überholte).
Nun sind es vor allem die Nachkommen – auch jene der zweiten Generation – von Moni Maker, die zu einem Umdenken in diesem Topic veranlassen könnten. Prinzipiell wäre es ja nicht so, dass man in Europa (vielleicht außer Frankreich, Schweden und Italien) nicht mit einem Traber wie etwa der 2009 geborenen Moni-Maker-Tochter Can’t Have My Moni mit einem Rekord von 1:11,1 und Gewinnen von annähernd 150.000 Dollar zufrieden wäre. Aber die weltbeste Stute wird an ihren eigenen Leistungen gemessen, und da kamen ihre Nachkommen eben bislang nicht mit.
Nachkommen Moni Maker & Töchter. Am Interessantesten von diesen scheinen augenblicklich der in Schweden stark auftretende vierjährige Wallach und MM-Enkel Moni to Spare (Chocolatier – Live Moni – Conway Hall), die dreijährige, direkt von Moni Maker abstammende Moni From Heaven (v. Cantab Hall), die noch eine aufrechte Nennung für das heurige Hambletonian besitzt. (Per Embryotransfer bekam Moni Maker Nachkommen 2013 von Donato Hanover – nach wie vor ohne Namen–, 2014 von Love You und 2015 von Muscle Hill, von dem es heißt, er sei der klar beste Nachkomme seiner Mutter, auch wenn er jetzt erst Jährling ist, Anm.)
Das Verwirrende am vermeintlichen Nicht-Vererben der zwei großen Traberstuten sind ja deren Mutterlinien. Konnte man bei den schwedischen Top-Stuten noch deren oftmals exotische Mutterlinien dafür verantwortlich machen, dass sie nur äußerst punktuell ihre Klasse weitervererbt haben, so ist dies bei Moni Maker, vor allem aber bei Peace Corps ein Rätsel. Letztere stammt aus der Mutterlinie der Medio, in den meisten Belangen absolute Nr. 1 der Mutterlinien weltweit. Moni Makers Linie ist jene der Nelly (Mambrino Sterley), die ebenfalls eine der starken US-Mutterlinien darstellt und mit Bee A Magician eine der Top-Stuten der vergangenen Jahre gestellt.
Video: Peace Corps, International Trot 1991, Yonkers Raceway, USA
Video: Moni Maker, Prix d’Amerique 1999, Paris-Vincennes, Frankreich
2015_04