„Laukko” ist Geschichte

Die immens einflussreiche finnische Zuchtstätte gibt es nicht mehr

Die historische Parkanlage, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, wurde von Juhani Lagerstam ab den siebziger Jahren für die Trabrennzucht adaptiert, woraus großartige Erfolge finnischer Trabrennzucht hervorgehen sollten. Lagerstam hinterließ drei Kinder, von denen sich allerdings nur Erkki Lagerstam für das Pferdegeschäft weiter interessierte.

Houston Laukko 1996

Houston Laukko als Teilnehmer des Prix d’Amérique 1996
 Foto: Nikolaus Matzka

Ganz offensichtlich stand und fiel der Erfolg von „Laukko” mit einem Deckhengst, Choctaw Brave. Der amerikanische Speedy-Crown-Sohn mit nur einem Hoden wurde zu einem der erfolgreichsten Deckhengste in der Trabergeschichte Finnlands und zeugte u.a. Pferde wie Houston Laukko (a.d. Milo’s Daughter v. Express Pride), Isla J Brave (a.d. Lass Lura v. Dartmouth) oder Indian Silver (a.d. Poca for Short v. Newstar Hanover).

Für Laukko selbst waren Louise Laukko (Fly Caster – Hanna Crown – Choctaw Brave) mit 1.259.883 Euro sowie Grand-Circuit-Gesamtsieger Houston Laukko, als Deckhengst leider ein Versager, mit 1.236.781 Euro an Gewinnen die Aushängeschilder.

Für Österreich war der Import von Hawk Laukko (Choctaw Brave – Noble Gem – Noble Victory), selbst Derbyzweiter zu Houston Laukko, ein enormer Hype in den neunziger Jahren, gipfelnd in seinem Triumph in Baden über Sea Cove. Leider fiel der Hengst zu früh einem Großfeuer zum Opfer.

Hawk Laukko_1995

Hawk Laukko in Baden 1995
 Foto: Nikolaus Matzka

Laukko züchtete Sieger in praktisch allen finnischen Zuchtrennen, gipfelnd in fünf Derbysiegern, Black Laukko (1986), Dynamite Laukko (1988), Houston Laukko (1992), Louise Laukko (1996) sowie Obelix Laukko (1999). Zuletzt besaß Laukko allerdings nur mehr zwei Zuchtstuten, der verbliebene Deckhengst Capetown Hall (v. Garland Lobell) wurde nach Holland verkauft.

Erkki Lagerstam sagt abschließend: „Wie mein Vater Juhani denke ich, dass alles seine Zeit hat. Nachdem die Zuchterfolge nach großen Zeiten und auch die wirtschaftliche Situation in Finnlands Pferdebranche bergab gingen, mussten wir uns eine neue Richtung für unser Geschäft suchen.” Die großflächigen Parkanlagen weichen nun einem Museum bzw. Konferenzzentrum.


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