Unfassbare Züchterprämien-Erhöhung in Schweden

Bis zu 30 Prozent ab 2015!

Kürzlich war in der schwedischen Fachzeitung Travronden eine Entscheidung des schwedischen Zuchtverbandes STC zu lesen, dass aufgrund des in den vergangenen Jahren evident gewordenen Rückganges an Bedeckungen bzw. Fohlengeburten die Züchterprämien ab 2017 angehoben werden. Im einzelnen sah die Entscheidung vorerst so aus, dass die Prämie für 2- bis 4-jährige Pferde von 10 auf 20% erhöht wird, jene für 5- bis 7-jährige Pferde bei 10% stehenbleibt und den 8-jährigen oder älteren Pferden nur noch in V75-Rennen eine Züchterprämie ausbezahlt wird.

Nun wird konkret, dass offenbar nachgebessert wurde. Und wie! Als Züchter eines schwedischen Traberfohlens soll man in vier klassischen Jahrgangsrennen der 2- (Uppfödningslöpningen), 3- (Trav-Oaks) und 4-Jährigen (Trav-Derby bzw. Derby-Stoet) nicht weniger als 30% Züchterprämie erhalten. Das wären im Falle eines Derbysiegers 2017 rund 70.000 Euro.

Prinzipiell ein völlig richtiger Weg, vor allem die Staffelung nach Jahrgang ist ein großer Anreiz für Züchter und sollte auch in anderen Ländern in Betracht gezogen werden. Für Schweden ergibt sich durch die neue Regelung allerdings ein vermutlich weiterhin vermehrtes starkes Augenmerk auf die Zucht von frühreifen Trabern (angeblich haben sich vom Jahrgang 2011 in Schweden fast 70% der Pferde bereits qualifiziert). Was dies für das Segment der Deckhengste bedeutet, kann man sich vorstellen, eine deutliche Hinwendung zu Hengsten mit 100% US-Blut. Auch wenn der französische Sport den Zweijährigen immer mehr Raum lässt, so bleiben doch die USA das Eldorado in Sachen Frühreife mit den fast schon brutal frühen Rennen, den Dotationen und Rekorden. Ob franko-amerikanische Hengste hier auf längere Sicht Schritt halten können, bleibt abzuwarten.


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