Parkin gewinnt die 50. Badener Meile in Rennrekord

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Ein Sieg auch mit historischem Hintergrund

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Bei Renn- und Bahrekordzeit von 1:12,7 bleiben für Parkin und Rudi Haller die Uhren stehen.   www.pferderennfoto.at

Parkin

Pedigree Parkin
www.thebloodbank.info

Parkin

Siegerehrung für Parkin, v.l.n.r.:
Adi Übleis, Sofia Aronsson, Rudi Haller, Dr. Josef Kirchberger, Helmut Winter von www.magnabet.com, Richard Haller, BM KR Kurt Staska 

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Tap In, Vater von Parkin
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Der Trabrennsport, auch der kleine aber feine österreichische, ist international vernetzt. So kam es, dass in der Jubiläums-Auflage der Internationalen Badener Meile am 13. Juli der achtjährige Wallach Parkin antrat, für den die Schwedin Sofia Aronsson sowohl als Besitzerin als auch als Trainerin zeichnet. Aronsson unterhält auf dem französischen Traditionsgestüt Chamant nahe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle eine Trainingsdependence, auf der im vergangenen Jahr auch Rudolf Haller und Josef Franzl Boxen bezogen und Pferde wie Dream Magic BE, Malandro Mader, Muso Duro Spin, Sakima, Alice d’Angerville u.a. trainieren bzw. von dort aus in Frankreich – bislang durchaus erfolgreich – starten.

Parkin hatte in letzter Zeit in Frankreich eher unglückliche Rennen aufzuweisen, Sofia Aronsson war vor allem von der Umsetzung ihres Konzepts seitens der französischen Driver alles andere als angetan, sodass der Vorschlag von Rudi Haller, seit vielen Jahren in Österreich in der Steiermark ansässig, Parkin in der Badener Meile zu starten, wie geschaffen kam. Gesagt, getan, Parkin gewann die Jubiläums-Ausgabe dieses internationalen Traditionsbewerbes in der Kurstadt in Bahn- und Rennrekordzeit von 1:12,7 über die Meilendistanz, wobei die Bahn nach einem heftigen Gewittereinbruch vor den Rennen noch in einem aufgeweichten Zustand war. Die nächste Station des achtjährigen schwedischen Rapp-Wallachs ist nun Berlin, dort geht er laut Rudi Haller in der Derby-Woche am Donnerstag, 31. Juli in der German Tote Gold-Trophy um 10.000 Euro an den Start, so er einen Startplatz erhält.

Dies sollte bei einer Gewinnsumme von nunmehr 1.826.942 Schwedenkronen (rund 197.000 Euro) natürlich kein Problem sein. Wie hat Parkin diese Summe erlaufen? Der Tap-In-Sohn war ein frühreifes Pferd und absolvierte schon zweijährig neben Probe und Qualifikation vier Rennen, drei- und vierjährig sammelte er mit Björn Persson als Trainer und Fahrer zeichnend eher mühsam Prämien ein, um dann aber fünf- und sechsjährig regelrecht zu explodieren und vor allem gewinnsummenmäßig zuzulegen, dies dann unter der Trainings- und Fahrerägide von Henrik Svensson. Da stieg er vorerst in die Silverdivisionen auf und ließ schon Pferde wie etwa Bagley hinter sich. Die Saison 20113 gestaltete sich dann trotz Verbesserung des individuellen Rekordes auf 1:10,8 (als Unplatzierter zur siegreichen Drillbit As, die 1:10,1 auslief) eher zäh, im Dezember des Vorjahres übernahm dann Sofia Aronsson das Training des Wallachs und brachte ihn nach Chamant. Wie erwähnt, lief es auch in Frankreich nicht immer nach Wunsch, der Sieg in der Badener Meile könnte nun ein Startschuss zu einem späten Neuanfang gewesen sein.

Wie stammt Parkin ab? Er ist ein Sohn des seit vielen Jahren in Schweden deckenden Tap In, geboren 1992, ein nicht nur aufgrund seines Farbenkleides aufsehenerregender Traber, der vor allem zweijährig in den USA ein echter Freak der Rennbahn war. Tap In zählt als Deckhengst sicher nicht zu den Größten in Schweden, hat als Low-Price-Stallion aber immer wieder echte Kracher wie Womanizer 1:09,9 – 4,5 Mio. SEK, Batalj Launcher 1:10,6 – 4 Mio. SEK oder One Man Show 1:10,0 – 3,4 Mio. SEK hervorgebracht; Parkin ist der achterfolgreichste Nachfahre seines Vaters. Nachkommen Tap In

Badener Meile

Siegerliste Badener Meile
© Baden Aktuell

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Sofia Aronsson in Baden
Foto: Nikolaus Matzka

Parkin stammt zwar aus einer bescheiden gelaufenen Mutterstute, La Bigi mit Gewinnen von nicht einmal 10.000 Euro, allerdings aus einer der großen M-Mutterlinien des US-Trabrennsports, aus jener der Mamie, aus der u.a. auch Weltrekordler Sebastian K. 1:07,8 stammt. La Bigis Großmutter Prudish wurde aus den USA nach Schweden exportiert, vererbte kaum nennenswert und wurde schließlich von Josef Maier nach Österreich gebracht, wo sie allerdings nur einen Nachkommen zeugte, der nie die Rennbahn betrat. Dennoch brachte dieser Zweig der Mutterlinie in Schweden mit Parkin sowie dem bislang noch erfolgreicheren, 2001 geborenen Present (v. Keepitinthefamily a.d. Prudly As, der Großmutter v. Parkin) 1:11,3 – 2,3 Mio. SEK erfolgreiche Pferde hervor. Nachkommen Mutterlinie Mamie

Kehren wir zu Sofia Aronsson und dem Gestüt in Chamant zurück. Fia, wie sie von ihren Freunden genannt wird, wurde 1984 geboren und kam schon früh mit Pferden in Kontakt. Sie besuchte die schwedische Traberschule in Wången, danach praktizerte sie u.a. bei Peter Untersteiner, Lutfi Kolgjini, Björn Goop und Erik Adielsson. Von Letzterem habe sie besonders viel gelernt, sagt sie, vor allem das Trainieren unter dem Sattel und da vor allem auf tiefen Sandbahnen zur Erlangung optimaler Kondition für die Pferde. Danach verbrachte sie ein Jahr in den USA (bei Jimmy Takter), Australien und Neuseeland.

Sofia Aronsson trainiert die ihr anvertrauten Traber nunmehr in Schweden und Frankreich (sie sagt, dass sie von Gestüt zu Gestüt aufgrund der Nähe zum Pariser Flghafen Charles de Gaulle bzw. zum Flughafen in Göteborg gerade einmal 5 Stunden von Haustür zu Haustür benötigt), in Schweden 8, in Frankreich 12 Pferde (plus/minus). Seit Sommer 2007 ist sie in Frankreich im Gestüt Chamant erfolgreich tätig, welches eine große Traber-Historie aufweist. Dies vor allem dank des legendären Pferdemannes Charlie Mills (geboren 1888 in Hamburg, gestorben 1972 in der Schweiz), über dessen Geschichte wir einen Artikel aus dem „Starter” von 1995, dem damaligen Rennprogramm von Hamburg-Bahrenfeld, untenstehend veröffentlichen. Vielen Dank an Camillo Kurzwarth für die Zurverfügungstellung dieses Zeitdokuments!


Charlie Mills 1


Charlie Mills 2


Charlie Mills 3



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